Canephron Header Bild Blasenentzündung Rosmarin
Aktualisiert am 18.10.2024

Rosmarin gehört zu den mediterranen Kräutern und ist vor allem als Gewürz in der Küche oder als Duftpflanze in der Kosmetik bekannt. Die Pflanze enthält zudem verschiedene Inhaltsstoffe, die zur Linderung unterschiedlicher Beschwerden beitragen, weswegen Rosmarin auch in der traditionellen Pflanzenheilkunde eingesetzt wird. Der Name Rosmarin geht auf die lateinischen Begriffe „rosmarinus“ zurück, was „Tau des Meeres“ bedeutet und Hintergrund für seinen lateinischen Namen Rosmarinus officinalis ist.

Lesedauer: 6 Minuten

Steckbrief-Rosmarin („Rosmarinus officinalis“):

  • immergrüner Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)
  • wichtige Inhaltsstoffe: Cineol, Campher, Alpha-Pinen, Lamiaceen-Gerbstoffe, Rosmarinsäure, tricyclisches Diterpen, Triterpene, Ursolsäure, Flavonoide und Glykoside
  • verwendbare Pflanzenteile: Blätter (ätherisches Öl), Blüten
  • Vorkommen: Mittelmeer-Region, ganzjährig

Wie sieht Rosmarin aus?

Rosmarin ist ein immergrüner, buschig verzweigter Halbstrauch mit nadelförmigen Blättern und bläulichen Blüten. Halbsträucher weisen einen unteren verholzten Teil auf, die frischen Zweige sind hingegen nicht verholzt. Rosmarin-Sträucher erreichen, je nach Klima, eine Höhe von ein bis zwei Metern. Charakteristisch für Rosmarin sind seine nadelförmigen Blätter und sein intensives Aroma. Der Geschmack ist leicht bitter und harzig.

Da Rosmarin häufig in Küstennähe wächst, sammelt sich der Tau nachts in seinen Blüten und Blättern und hat so vermutlich zu seinem Namen („rosmarinus“, lateinisch für „Tau des Meeres“) inspiriert.

Anwendung als Raumduft ist gut für die Gesundheit

Rosmarinöl kann gut als Raumduft verwendet werden. Dem ätherischen Öl wird eine beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung zugeschrieben, beispielsweise bei Stress oder Nervosität. In solchen Situationen kann sich ein Raumduft aus ätherischem Öl positiv auf das Befinden auswirken. Dosieren Sie das Rosmarinöl jedoch vorsichtig – entsprechende Produkte sind in der Regel stark konzentriert. Bei Bedarf kann die Menge dann je nach Zimmergröße und persönlicher Vorliebe gesteigert werden.

Was kann man mit frischem Rosmarin machen?

Frischer Rosmarin kann beispielsweise für die Herstellung eines Tees verwendet werden. Schneiden Sie dazu einfach die nadelförmigen Blätter in kleine Stücke und gießen Sie etwa einen Teelöffel davon mit kochendem Wasser auf. Anschließend lassen Sie den Tee einige Minuten ziehen.

Beliebtes Gewürz in der mediterranen Küche

Rosmarin eignet sich mit seinem kräftigen Aroma außerdem hervorragend zum Kochen und ist eine gesunde Ergänzung für den Speiseplan. Ob als ganzer Zweig in Saucen und Ofengerichten oder kleingeschnitten über Ofenkartoffeln und Gemüse, verleiht Rosmarin jedem Gericht einen ganz eigenen Geschmack. Auch beim Grillen finden die Zweige häufig Verwendung zum Würzen des Fleisches. Wer sich intensiver mit entsprechenden Rezepten befassen möchte, sollte vor allem in der mediterranen Küche suchen. Dort ist das Gewürz in vielen Gerichten enthalten. Leckere Rezepte finden Sie hier: Kochen mit der Heilpflanze Rosmarin

Äußerliche Anwendung als Badezusatz

Auch ein eigener Badezusatz kann aus frischem Rosmarin hergestellt werden. Für die Anwendung bereitet man im Prinzip einen sehr konzentrierten Rosmarin-Tee zu. Kochen Sie etwa 50 g der Blätter mit 1 L Wasser auf und lassen Sie die Mischung 15 bis 20 Minuten ziehen. Anschließend sieben Sie die Blätter heraus und gießen den selbstgemachten Badezusatz einfach in die eingelassene Badewanne.

Wie kann man Rosmarin selbst züchten?

Rosmarin ist verhältnismäßig pflegeleicht. Mit regelmäßigem Gießen und etwas Sonne überleben die gekauften Topfpflanzen in der Regel auch in der Küche viele Monate. Achten Sie beim Ernten darauf, lieber ganze Zweige mit einer scharfen Schere abzuschneiden als einzelne Blätter abzurupfen, dies schwächt sonst die Pflanze.

Wer die gesamte Anzucht selbst übernehmen möchte, sollte sich zunächst einen geeigneten Standort suchen. Der Halbstrauch kommt natürlicherweise in Gebieten wie dem Mittelmeerraum vor, also in warmen und sonnigen Gegenden. In Deutschland stellt vor allem der Winter ein Problem für Außenpflanzen dar. Die meisten Rosmarinsorten sind nicht winterhart und müssen daher in den entsprechenden Monaten ins Haus geholt werden.

Ist gekaufter Rosmarin genauso wirksam wie selbstgezüchteter?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, prinzipiell eigenen sich jedoch beide Arten für die unterschiedlichen Anwendungen. Selbstgezüchteter Rosmarin hat natürlich den Vorteil, dass Sie bewusst auf Pestizide und schädlichen Dünger verzichten können. Wer nicht genug Platz bzw. Zeit für eine eigene Anzucht zu Hause hat, sollte am besten auf Pflanzen aus ökologischem Anbau zurückgreifen. Diese gibt es im Supermarkt oder Bioladen in der Regel als abgeschnittene Zweige oder auch als ganze Topfpflanze zu kaufen.

Nach Möglichkeit winterharte Sorten verwenden

Die Anzucht aus Samen ist anspruchsvoll und gerade für Anfänger nicht immer von Erfolg gekrönt. Die kleinen Samenkörner keimen unzuverlässig und sind sehr empfindlich. Die Aussaat sollte am besten zwischen März und April in feiner, sandhaltiger Anzuchterde vorgenommen werden. Decken Sie die kleinen Behälter mit Klarsichtfolie ab und stellen Sie diese an einen warmen, sonnigen Ort. Die Setzlinge können in einen größeren Topf umgepflanzt werden, sobald sie ein vollständiges Blattpaar ausgebildet haben.

Eine weitere Möglichkeit ist die Anzucht aus sogenannten Stecklingen. Dies ist deutlich leichter, setzt allerdings voraus, dass Sie von einer bestehenden Rosmarinpflanze einen etwa 10 cm langen frischen Zweig abschneiden können. Anschließend werden im unteren Dritteln die Blätter entfernt. Danach wird der Zweig in Anzuchterde gepflanzt und sorgfältig gegossen. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, kann das untere Ende des Zweigs vor dem Einpflanzen in ein spezielles Wurzelwachstumshormon-Pulver getaucht werden. Das fördert die Wurzelbildung und erleichtert die Anzucht.

Geschichte des Rosmarins

Die Geschichte des Rosmarins reicht lange zurück und die Verwendung variiert in den verschiedenen Regionen der Welt. Traditionell wurde Rosmarin in der griechischen und europäischen Medizin zur Kräftigung (Tonikum), als Stimulans, gegen Blähungen (Karminativum) sowie bei Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen und nervösen Spannungen verwendet. Die alten Griechen verwendeten Rosmarin zudem zur Stärkung des Gedächtnisses. Aus diesem Grund trugen dort vor allem Gelehrte häufig Rosmarinzweige als Kranz um den Kopf oder angesteckt an die Gewänder. Auch bei den Römern und Ägyptern wurde die Pflanze als heilig angesehen.

In der traditionellen chinesischen Medizin wurde Rosmarin vor allem bei Kopfschmerzen eingesetzt.

In der indischen Materia Medica wird dem Rosmarinöl eine karminative, sprich eine Blähung lindernde Wirkung, sowie stimulierende Wirkung zugeschrieben.

Die eklektischen Ärzte verwendeten das Rosmarinöl bei Koliken, nervösen Störungen und Menstruationsbeschwerden .

Auch Sebastian Kneipp sah in Rosmarin großes Potenzial. Er empfahl die Anwendung von Rosmarinwein als Stärkungsmittel bei Herzbeschwerden.

Welche Bestandteile der Pflanze können genutzt werden?

Prinzipiell kann die gesamte Pflanze verarbeitet werden. Die Art der Ernte richtet sich nach dem Zweck der Verwendung. Sein ätherisches Öl wird therapeutisch genutzt. Die für die moderne Pflanzenmedizin relevanten Wirkstoffe der Heilpflanze werden aus den getrockneten Blättern gewonnen. Rosmarinblätter sind, in Kombination mit weiteren Heilpflanzen, auch in Canephron® enthalten. Das darin enthaltene ätherische Öl hat entzündungshemmende, krampflösende und antioxidative Wirkungen und kommt daher vor allem bei Harnwegsinfektionen und Verdauungsproblemen zum Einsatz.

Für was ist Rosmarin alles gut?

Rosmarin wird weltweit als Gewürz in der Küche genutzt. Der appetitanregende, würzige Duft verrät, dass in seinen Blättern eine hohe Konzentration von ätherischen Ölen enthalten ist. In der Naturheilkunde wird Rosmarin als Heilpflanze zur Anregung des Gallen- und Harnflusses, bei Magen-Darm-Beschwerden sowie bei Wunden und Ekzemen eingesetzt. Rosmarinöl wirkt außerdem antiseptisch.

Wirkung von innen und außen

Dabei wird zwischen einer äußerlichen und innerlichen Anwendung unterschieden, je nachdem ob die Heilpflanze über die Haut oder die Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt wirkt. Zur innerlichen Anwendung kann die Heilpflanze als Tees, Tinkturen, Rosmarinölen oder in Form von gepulverter Droge in Dragees, wie z.B. bei Canephron Uno, eingenommen werden. Durch seine harntreibende, antiseptische und krampflösende Wirkung, werden Rosmarinblätter bei folgenden Beschwerden angewendet:

  • Verdauungsstörungen
  • Entzündungen im Bereich der Harnwege und Blase, mehr zum Thema lesen Sie hier: Blasenentzündung
  • Herz- und Kreislaufbeschwerden
  • Zyklusbeschwerden
  • Kreislaufschwäche
  • Erkältung

Äußerliche Anwendung als Bad

Äußerlich kann Rosmarin beispielsweise bei folgenden Beschwerden angewendet werden:

  • Wunden und Ekzeme
  • chronische Durchblutungsstörungen
  • rheumatische Beschwerden im Gelenkbereich
  • Gicht-Beschwerden
  • Kreislaufbeschwerden

Welche Wirkung haben Rosmarinblätter?

Die Blätter der Rosmarinpflanze sind besonders reich an ätherischen Ölen und daher von großer Bedeutung für die Verwendung in pflanzlichen Arzneimitteln. Die darin enthaltenen Stoffe wirken:

  • krampflösend
  • entzündungshemmend
  • antioxidativ

Diese Effekte macht man sich beispielsweise in der Behandlung von Harnwegsinfektionen zu Nutze. Blasenentzündungen sind typischerweise mit häufigem Harndrang, krampfartigen Schmerzen im Unterleib und Brennen beim Wasserlassen verbunden. Zusammen mit anderen Heilpflanzen, wie z. B. in der bewährten Dreierkombination in Canephron®  bestehend aus Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel, können diese Beschwerden nachweislich wirksam gelindert werden. Für Rosmarin konnte außerdem gezeigt werden, dass es eine antiseptische Wirkung haben kann. Diese Eigenschaft kann im Falle bakterieller Infektionen dazu beitragen, Keime besser abzuwehren. Zusätzlich gibt es Daten, die zeigen, dass Rosmarin entzündungshemmend und krampflösend auf den Unterleib wirkt. Diese Wirkeffekte können das Brennen beim Wasserlassen lindern und zusätzlich die unangenehmen, krampfartigen Unterleibsschmerzen reduzieren.

Hat Rosmarin Nebenwirkungen oder Kontraindikationen?

Grundsätzlich ist Rosmarin sehr gut verträglich. Bei der Anwendung großer Mengen von Rosmarinöl (aber fast kein Risiko durch Rosmarinblätter) besteht die Gefahr von Gastroenteritis und Nephritis. Zubereitungen aus Rosmarinblättern sollten nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden. Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten vorliegen.

Zusätzlich gelten für die orale Anwendung als Kontraindikation eine Obstruktion der Gallenwege, Cholangitis, Lebererkrankungen, Gallensteine und andere Erkrankungen der Gallenwege, die eine ärztliche Überwachung und Beratung erfordern.

Bei der äußeren Anwendung ist es möglich, dass durch zu langes Baden mit Rosmarinöl-Zusätzen möglicherweise Hautirritationen bzw. Hautreizungen auftreten können.

Rosmarin – wichtige Fragen und Antworten auf einen Blick

Ist Rosmarin entzündungshemmend?

Ja, aus diesem Grund wird Rosmarin beispielsweise auch bei Entzündungen der Harnwege und Blase eingesetzt, um die Beschwerden zu lindern. Zudem hat Rosmarin, bzw. sein ätherisches Öl, auch eine antiseptische Wirkung. Anders ausgedrückt reduzieren einige der Inhaltsstoffe der Pflanze möglicherweise Keime und hindern sie an der Vermehrung. Diesen Effekt macht man sich beispielsweise in der äußerlichen Anwendung bei der Versorgung von Wunden zunutze.

Welche Wirkungen hat Rosmarin?

Rosmarin wird als pflanzliches Arzneimittel schon seit der Antike gegen unterschiedliche Beschwerden eingesetzt. Die zahlreichen Inhaltsstoffe wirken unter anderem galle- und harntreibend. Darüber hinaus werden dem Halbstrauch noch weitere lindernde Eigenschaften bei Entzündungen zugeschrieben.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Medizinjournalistin

Dr. med. Michaela Hilburger
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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*Canephron® ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege.


Quellen 

https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-monograph/final-community-herbal-monograph-rosmarinus-officinalis-l-folium_en.pdf | https://www.phytodoc.de/heilpflanzen/rosmarin | https://www.heilpflanzen-lexikon.com/heilpflanze/rosmarin/ | Hans Flück, Rita Jaspersen-Schib: Unsere Heilpflanzen. Ott, Thun 1984, ISBN 3-7225-6713-0, S. 128. | Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Georg Olms Verlag, 1976, ISBN 3-487-05892-8, S. 2348 | https://www.kneippvisite.de/anwendungen/artikel/rosmarin-rosmarinus-officinalis/   

Bildnachweise

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