
D-Mannose bei Blasenentzündung
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Was ist D-Mannose und welche Rolle spielt sie bei Blasenentzündungen?
Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen nehmen manche Frauen den Wirkstoff D-Mannose zur Vorbeugung ein. D-Mannose, gelegentlich auch nur Mannose genannt, ist ein natürlich vorkommender Einfachzucker. Er ist mit der allseits bekannten Glucose verwandt und wird auch aus ihr hergestellt.
Die Idee dahinter: Zu den Eigenschaften von Mannose zählt, dass der Zucker an Bakterien bindet. Damit könnte er die Anhaftung von Bakterien an die Blasenschleimhaut und infolgedessen auch eine Blasenentzündung verhindern.

Anheftung von Bakterien soll verhindert werden
Auslöser für eine akute Blasenentzündung sind in der Regel aus dem Darm stammende E.coli-Bakterien. Unter bestimmten Umständen (geschwächtes Immunsystem, falsche Hygiene, Hormonveränderungen, Harnabflussstörungen etc.) können diese Bakterien leicht über die Harnröhre in die Blase gelangen und auf diese Weise eine Harnwegsinfektion verursachen.
Um allerdings im Harntrakt aufzusteigen zu können, bilden E.coli-Bakterien an ihrer Oberfläche ein ganz bestimmtes Eiweiß, das sogenannte FimH-Protein. Diese Eiweißstruktur sorgt dafür, dass sich die Bakterien an der Schleimhaut anheften und sich wie ein Raupenfahrzeug entlang des Harntrakts bis hin zur Blase fortbewegen. Dort angekommen können die Bakterien wiederum überall an der Blasenschleimhaut andocken und so eine Entzündung hervorrufen.
Und genau hier soll die D-Mannose einsetzen. Indem der Zucker an das Oberflächeneiweiß FimH anbindet, blockiert er die E.coli-Bakterien, so die Annahme. Die so ummantelten Einzeller sind dann nicht mehr in der Lage sich an der Blasenschleimhaut festzuhalten und können beim nächsten Toilettengang als „Zucker-Bakterien-Komplexe“ mit dem Urin ausgeschieden werden.
Wie wird D-Mannose eingenommen?
D-Mannose steht in folgenden Darreichungsformen zur Verfügung: als Pulver, als Granulat, seltener auch als Kapsel oder in Tablettenform. Der Zucker wird meist einmal täglich mit Flüssigkeit eingenommen.
Nachteile von D-Mannose als Pulver und Granulat
- muss erst angerührt und mit Flüssigkeit getrunken werden
- unpraktischer für unterwegs
- schlechter dosierbar
D-Mannose wird in geringen Mengen verstoffwechselt. Bei der Einnahme mit anderen Arzneimitteln sollten die ggf. erforderlichen zeitlichen Abstände berücksichtigt werden.
Wie wirksam ist D-Mannose wirklich?
Die Wirksamkeit der Einnahme von D-Mannose zur Vorbeugung von Blasenentzündungen ist umstritten. Hintergrund ist, dass es nur wenige Studien zu dem Thema gibt, die die Wirksamkeit wissenschaftlich eindeutig nachweisen. Deswegen wird der Einsatz von D-Mannose in den Fachkreisen teils kontrovers diskutiert.
D-Mannose wird vor allem von Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen eingenommen. Eine tatsächliche Wirksamkeit konnte aufgrund der begrenzten Studienlage bislang jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden. In einer kürzlich veröffentlichten Studie1 wurde die prophylaktische Einnahme von D-Mannose zur Vorbeugung von wiederkehrenden Blasenentzündungen mit einem Placebo verglichen, also einem „Arzneimittel ohne Wirkstoff“. Das Ergebnis zeigte keine relevanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen im Hinblick auf das Auftreten neuer Harnwegsinfektionen. Daher kommen die Autoren zu dem Fazit, dass die tägliche Einnahme von D-Mannose nicht zu einer Verringerung rezidivierender Harnwegsinfektionen bei Frauen führt und somit auch nicht zur Prophylaxe bei den Betroffenen empfohlen werden kann.
Was sollte man beachten, wenn man D-Mannose trotzdem zur Prophylaxe von Blasenentzündungen einnehmen möchte?
- Der Wirkstoff D-Mannose ist nicht apothekenpflichtig. Als Nahrungsergänzungsmittel unterliegt er wenig Kontrollen. Achten Sie daher auf eine gute Qualität.
- D-Mannose besitzt keine zusätzlichen krampflösenden, entzündungshemmenden oder schmerzlösenden Eigenschaften, die für die Behandlung der unangenehmen Symptome einer Blasenentzündung besonders wichtig sind. Der Wirkstoff wird vor allem zur Vorbeugung eingenommen.

Welche rezeptfreien Mittel gegen Blasenentzündungen gibt es neben D-Mannose noch?
Viele betroffene Frauen wollen bei Blasenentzündungen bewusst auf ein Antibiotikum und andere Medikamente mit möglichen schweren Nebenwirkungen verzichten und greifen deswegen zu schonenderen Alternativen wie D-Mannose. D-Mannose wird vor allem zur Vorbeugung eingenommen, kann aber auch bei einer akuten Zystitis eingenommen werden. In der Regel ist die Dosierung bei einer akuten Blasenentzündung dabei etwas höher als die für die täglichen Prophylaxe.
Eine weitere bewährte Option bei akuten Blasenentzündungen sind pflanzliche Arzneimittel. Die darin enthaltenen Heilpflanzen besitzen oft seit langem bekannte und bewährte Eigenschaften, die man sich bei Blasenentzündungen zunutze macht. Das sehr gut verträgliche Canephron® Uno mit der Pflanzenkombination aus Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel hat sich in der Therapie akuter, unkomplizierter Blasenentzündungen* bewährt.
Durch die 4-fach Wirkung können mit Canephron® Uno die Symptome einer Blasenentzündung umfassend behandelt werden. Es wirkt bakterienausspülend1 und zusätzlich schmerzlindernd2,3, krampflösend2,4 und entzündungshemmend3,4.
Es dient u. a. der unterstützenden Behandlung bei leichten Beschwerden (Brennen beim Wasserlassen, verstärkter Harndrang, Schmerzen und Krämpfe im Unterleib), wie sie typischerweise im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege auftreten.
Canephron® Uno ist ebenfalls rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Lassen Sie sich am besten in Ihrer Apotheke vor Ort beraten.
D-Mannose bei Blasenentzündung – wichtige Fragen und Antworten auf einen Blick
Wie viel D-Mannose bei akuter Blasenentzündung?
D-Mannose steht in unterschiedlichen Darreichungsformen zur Verfügung:
- Pulver
- Granulat
- Kapsel
- Tablettenform
D-Mannose als Pulver oder Granulat wird in Flüssigkeit aufgelöst und anschließend getrunken. Gängige Präparate sind in der Regel in vorgefertigten Dosierungen abgepackt, je nach Hersteller sollen diese dann ein- bis dreimal täglich eingenommen werden. Manche Hersteller empfehlen zusätzlich, die D-Mannose abends einzunehmen, damit der Wirkstoff länger in der Blase verbleibt.
Wie lange kann man D-Mannose nehmen?
Bei der Einnahme von D-Mannose unterscheiden gängige Hersteller häufig zwischen der Akutsituation bei einer vorliegenden Blasenentzündung und der prophylaktischen Anwendung. In der Regel variiert dabei nur die Dosierung – während einer akuten Blasenentzündung wird während der ersten Tage eine höhere Dosierung empfohlen, bei der prophylaktischen Anwendung wird diese dann reduziert.
Die Studienlage zur D-Mannose ist jedoch sehr begrenzt und die Wirksamkeit umstritten. In einer kürzlich veröffentlichten Studie1 wurde im direkten Vergleich kein signifikanter Unterschied zwischen der Einnahme eines Placebos und D-Mannose zur Prophylaxe beobachtet. Das Fazit der Autoren lautete daher, dass D-Mannose die Auftretenswahrscheinlichkeit für rezidivierender Harnwegsinfektionen nicht reduziert und daher auch nicht zur Vorbeugung bei den Betroffenen empfohlen werden kann.
Ist D-Mannose schädlich für die Nieren?
In höheren Dosen kann die Einnahme von D-Mannose zu Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall führen. Zu möglichen Nierenschäden gibt es bislang keine Nachweise.
Beim Auftreten neuer Beschwerden oder unerwünschter Nebenwirkungen unter der Einnahme sollte die Anwendung abgebrochen und umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Welches pflanzliche Mittel hilft bei Blasenentzündungen?
Bei pflanzlichen Arzneimitteln liegen mittlerweile viele Studien vor, die die Wirksamkeit der Medikamente gut belegen. In den meisten Präparaten sind gleich mehrere Heilpflanzen enthalten, wodurch die Blasenentzündung direkt von mehreren Seiten bekämpft werden kann. In Canephron® Uno ist beispielsweise eine Pflanzenkombination aus Rosmarin, Tausendgüldenkraut und Liebstöckel enthalten. Dadurch wirkt es gleichzeitig bakterienausspülend2, schmerzlindernd3,4, krampflösend3,5 und entzündungshemmend4,5.
Zudem sind pflanzliche Arzneimittel in der Regel gut verträglich und rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Mehr dazu lesen Sie hier: Pflanzliche Arzneimittel bei Blasenentzündung
*Canephron® ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur unterstützenden Behandlung und zur Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden (wie häufigem Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen und verstärktem Harndrang) im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege.
1Hayward G, Mort S, Hay AD, et al. D-Mannose for Prevention of Recurrent Urinary Tract Infection Among Women: A Randomized Clinical Trial. JAMA Intern Med. Published online April 08, 2024. https://doi.org/10.1001/jamainternmed.2024.0264
2 Adhäsionsvermindernde Eigenschaften von Canephron® wurden im experimentellen Testmodell nachgewiesen. Die Anheftung von Bakterien an die Blasenschleimhaut wird vermindert und dadurch die Ausspülung der Bakterien unterstützt.
3 Gemeint sind leichte Beschwerden wie Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen und Krämpfe im Unterleib wie sie typischerweise im Rahmen entzündlicher Erkrankungen der Harnwege auftreten.
4 Antientzündliche Eigenschaften von Canephron® wurden im experimentellen Testmodell und antientzündliche und schmerzlindernde Eigenschaften im lebenden Organismus nachgewiesen.
5 Krampflösende Eigenschaften von Canephron® wurden im experimentellen Testmodell an Blasenstreifen des Menschen belegt.
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