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Aktualisiert am 03.12.2024

Schmerzmittel bei Blasenentzündung

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Bei einer Harnwegsinfektion ziehen sich Blase und Harnröhre, ausgelöst durch die Entzündungsreaktion, krampfartig zusammen und lösen dadurch unangenehme Schmerzen oder Krämpfe im Unterleib aus. Hier können schmerzstillende Medikamente Linderung verschaffen. Doch welche Wirkstoffe sind geeignet? Was muss man bei der Einnahme beachten und wann sollten bestimmte Schmerzmittel lieber nicht eingenommen werden? Hier erfahren Sie mehr zu diesen Themen.

Grundlagen zu Schmerzmitteln bei Blasenentzündung

  • Welches Schmerzmittel hilft bei Blasenentzündungen?

  • Kann man Diclofenac bei Blasenentzündungen nehmen?

  • Was hilft bei starken Schmerzen bei Blasenentzündungen?

Tipps und Hinweise zur Einnahme

  • Was ist besser bei Blasenentzündungen: Paracetamol oder Ibuprofen?

  • Was muss bei der Einnahme von Schmerzmitteln bei Blasenentzündungen beachtet werden?

  • wichtige Fragen und Antworten

Lesedauer: 5 Minuten

Grundlagen zu Schmerzmitteln bei Blasenentzündung

Welches Schmerzmittel hilft bei Blasenentzündungen?

Je nach Art und Ausprägung der Schmerzen stehen bei einer unkomplizierten Blasenentzündung unterschiedliche Schmerzmedikamente zur Verfügung.

Klassische Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Paracetamol sind weit verbreitet und werden in diversen Bereichen zur Schmerzlinderung eingesetzt. Sie können in unterschiedlichen Dosierungen eingenommen werden. In niedrigen Dosen sind beide Wirkstoffe auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie helfen vor allem bei leichten bis mittleren Schmerzen, bei starken Beschwerden sollte besser ein Arzt aufgesucht werden.

Bei Krämpfen kann der Wirkstoff Butylscopolamin helfen. Dieser gehört zu den sogenannten Spasmolytika, sprich krampflösenden Medikamenten. Butylscopolamin wirkt entspannend auf die Muskulatur in Blase und Harnwegen und dadurch lindernd auf krampfartige Schmerzen bei einer Blasenentzündung.

Ibuprofen bzw. Paracetamol und krampflösende Medikamente können grundsätzlich auch kombiniert eingenommen werden. Allerdings sollte vor der Einnahme immer auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geachtet werden und die Anwendung in Eigenregie ist immer nur kurzfristig geeignet. Bei anhaltenden Schmerzen oder Krämpfen sollte immer eine Arztpraxis aufgesucht werden.

Ergänzend zu den Schmerzmitteln können auch bewährte Anwendungen und Hausmittel hilfreich sein. Hier erfahren Sie, wie Sie selbst den Heilungsprozess unterstützen können: Hausmittel gegen Blasenentzündung

Kann man Diclofenac bei Blasenentzündungen nehmen?

Diclofenac gehört wie Ibuprofen zu den sogenannten nicht-steroidalen Antirheumathika (NSAR), einer Gruppe von schmerz- und entzündungshemmenden Wirkstoffen mit ähnlichem Wirkmechanismus. Daher kann auch Diclofenac gegen die Schmerzen bei einer akuten Blasenentzündung eingenommen werden.

Prinzipiell sind beide Wirkstoffe, Ibuprofen und Diclofenac, geeignet, Betroffene sollten hier gegebenenfalls auf das Medikament zurückgreifen, welches sie in der Vergangenheit besser vertragen haben. Wirkstoffe aus der gleichen Gruppe, also beispielsweise Ibuprofen und Diclofenac, sollten aber nicht kombiniert eingenommen werden.

Was hilft gegen starken Schmerzen bei Blasenentzündungen?

Rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke helfen in der Regel nur bei leichten bis moderaten Schmerzen. Liegen starke Beschwerden im Rahmen einer Blasenentzündung vor, sollte aber ohnehin lieber einmal eine Arztpraxis aufgesucht werden, um mögliche andere Ursachen oder Komplikationen auszuschließen und gegebenenfalls ein Antibiotikum einzusetzen.

Bei diesen Umständen sollten Sie dringend zum Arzt: Blasenentzündung (Zystitis)? Wann zum Arzt?

Schmerzlindernde Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol etc. gibt es in unterschiedlichen Dosierungen. Bei starken Schmerzen kann beispielsweise erwogen werden, die Dosis zu erhöhen oder gegebenenfalls auf eine Kombination mehrerer unterschiedlicher Wirkstoffe zu wechseln. Dies entscheidet der Arzt immer abhängig von der individuellen Situation der Betroffenen und unter Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Tipps und Hinweise zur Einnahme

Was ist besser bei Blasenentzündungen: Paracetamol oder Ibuprofen?

Welches Schmerzmittel für Betroffene besser geeignet ist, hängt von der individuellen Situation ab. Grundsätzlich sind beide Wirkstoffe weit verbreitet und beide wirken schmerzlindernd, reduzieren also mögliche Schmerzen bei einer Blasenentzündung.

Ibuprofen wirkt sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend, beides Effekte, die bei einer akuten Blasenentzündung vorübergehend Abhilfe verschaffen können. Dafür treten bei Wirkstoffen aus der Gruppe der NSAR, sprich Ibuprofen, Diclofenac, Acetylsalicylsäure (ASS) etc., relativ häufig Nebenwirkungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes auf, d. h. bei mehr als 1 von 100 Patienten. Für Betroffene mit einem empfindlichen Magen oder Magenproblemen in der Vorgeschichte kann es daher sinnvoll sein, lieber ein anderes Medikament wie z. B. Paracetamol zu nehmen. Ein weiterer Faktor, der für die Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Wirkstoff wichtig ist, ist der Abbauvorgang. Ibuprofen wird in der Niere abgebaut und auch über diese ausgeschieden. Betroffene, die unter einer eingeschränkten Nierenfunktion leiden, sollten daher im Zweifel lieber auf Wirkstoffe aus der Gruppe der NSAR wie Ibuprofen verzichten bzw. diese nur in ärztlicher Rücksprache einnehmen.

Paracetamol wirkt schmerzlindernd und fiebersenkend, hat jedoch keine entzündungshemmenden Eigenschaften. Der genaue Wirkmechanismus ist bislang noch nicht vollständig bekannt. Nebenwirkungen treten bei Paracetamol in geringen Dosen nur sehr selten auf, was den Wirkstoff zu einer guten Alternative für Betroffene mit z. B. Magenproblemen macht. Bei Einnahmen in sehr hohen Dosen kann es allerdings zu einer schweren Vergiftung mit gravierenden Leberkomplikationen kommen. Daher darf die Tageshöchstdosis auf keinen Fall überschritten werden. Paracetamol wird in der Leber abgebaut, daher ist der Wirkstoff für Patienten mit einer Leberfunktionsstörung bzw. - Einschränkung eher ungeeignet.

Was muss bei der Einnahme von Schmerzmitteln bei Blasenentzündungen beachtet werden?

Grundsätzlich werden klassische Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen, Diclofenac etc. von den meisten Betroffenen gut vertragen. Allerdings sollten ein paar Hinweise beachtet werden:

  • zeitlich begrenzte Einnahme: Schmerzstillende Medikamente sollten immer nur kurzfristig eingenommen werden, sofern nicht anders mit dem behandelnden Arzt besprochen. Andernfalls kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen und Komplikationen kommen. Bei anhaltenden Schmerzen bzw. einer trotz Schmerzmitteln ausbleibenden Besserung sollte daher immer eine Arztpraxis aufgesucht werden.
  • Wechselwirkungen beachten: Wenn Betroffene noch andere Medikamente einnehmen, beispielsweise aufgrund einer chronischen Erkrankung, müssen die Schmerzmittel darauf abgestimmt ausgewählt werden. Vor der Einnahme sollte daher auf entsprechende Hinweise im Beipackzettel geachtet und im Zweifel einmal Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.
  • Allergien und Unverträglichkeiten beachten: Bei bekannten Allergien gegen den Wirkstoff oder andere Inhaltsstoffe in dem jeweiligen Präparat, sollte dies unter keinen Umständen eingenommen werden. Auch bei auffälligen Reaktionen nach der Einnahme des jeweiligen Medikaments in der Vergangenheit sollte im Zweifel lieber auf einen anderen Wirkstoff ausgewichen werden.
  • Gegebenenfalls Magenschutz ergänzen: Bei Betroffenen mit einem empfindlichen Magen oder anderen bekannten Magenproblemen kann die Einnahme von Ibuprofen oder weiteren Wirkstoffen aus der Gruppe der NSAR das Risiko für neue Beschwerden oder die Verschlechterung bereits bestehender Symptome erhöhen. Wenn möglich, sollte auf einen anderen nebenwirkungsärmeren Wirkstoff wie Paracetamol ausgewichen werden. Alternativ kann auch ergänzend, ggf. in Rücksprache mit dem Arzt, eine sogenannte Magenschutz-Tablette (Pantoprazol) eingenommen werden.

Schmerzmittel bei Blasenentzündungen – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick

Welche Schmerztabletten helfen bei Harnwegsinfekten?entzündungen nehmen?

Für die kurzfristige Behandlung von Schmerzen und Krämpfen bei einer akuten Blasenentzündung stehen verschiedene Wirkstoffe zur Auswahl:

Wirkstoffe aus der Gruppe der NSAR wie Ibuprofen oder Diclofenac sind weit verbreitet und eignen sich für die kurzfristige Behandlung von leichten bis mittleren Schmerzen. Allerdings kommt es im Rahmen der Einnahme vergleichsweise häufig zu Magenproblemen. Paracetamol hat einen anderen Wirkmechanismus, schlägt daher nicht auf den Magen, dafür hat der Wirkstoff keine zusätzlich entzündungshemmenden Eigenschaften.

Bei Krämpfen kann die Einnahme von Butylscopolamin erwogen werden. Entsprechende Präparate wirken krampflösend und entspannend auf die Muskulatur.

Schmerzlinderung ist immer nur ein Teil der Zystitis-Behandlung, hier erfahren Sie mehr zu den anderen Möglichkeiten: Behandlung der Blasenentzündung

Welches Medikament hilft sofort bei Blasenentzündungen?

Klassische schmerzstillende Medikamente helfen in der Regel sehr schnell gegen leichte bis mittlere Schmerzen. Je nach Wirkstoff haben die Medikamente teilweise auch noch entzündungshemmende Eigenschaften. Gegen die Krankheitserreger selbst, sprich die Bakterien, helfen Schmerzmittel jedoch nicht, sie sind also primär zur Linderung der Symptome geeignet.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Michaela Hilburger, Medizinjournalistin

Dr. med. Michaela Hilburger
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Ludwig-Maximilians-Universität in München
    Berufliche Stationen:
  • Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH, Abteilung Urologie, Landshut

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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